MUSICA RICERCATA.

„Wege über suchende Künstler:innen“

Allen von uns dürfte diese Situation bekannt vorkommen:
Wir suchen eine bestimmte Sache. Überall. Wir finden sie nicht…
Was wir aber finden, sind allerlei andere Dinge.

Dinge, die wir vor kürzerer Zeit bereits einmal gesucht haben. Da wir sie nicht fanden, akzeptierten wir den Verlust. Aber ausgerechnet jetzt finden wir diese Dinge wieder. Obwohl wir jetzt gerade eine ganz andere Sache gesucht haben und diese eigentlich finden möchten.

Jeder von uns kennt das befreiende Gefühl beim Finden eines zuvor verloren geglaubten Gegenstands. Wir durchleben unter Umständen die sieben Höllen der Gefühle, schmieden Alternativpläne und schließen mit der Situation ab. Was zuletzt stirbt ist die Hoffnung.

Doch dann: Gefunden. Freiheit!

„Musica ricercata“. Suchende Musik? Suchen in der Musik? Was genau kann der Prozess des Suchens künstlerisch für Menschen bedeuten?
Die heutige Performance beleuchtet die Suche als künstlerisches Mittel.
Sie beleuchtet für mich — als Musik ausübenden Künstler, der sich gern von allem Möglichen inspirieren lässt (Geistigem / Weltlichem / (Anti-)Materiellem /Transzendentalem etc. ) — mein persönliches künstlerisches Zwischenziel einer Suche, deren Ergebnis ich heute noch nicht kenne, dem ich jedoch freudig entgegenblicke.

Aber was ist das genau? Und was hat das Element des Suchens in einer Materie wie Musik „zu suchen“? Ist es ausschließlich interessant für uns zu sehen, was Künstler:innen am Ende gefunden haben oder interessiert uns nicht auch schon der Weg dorthin?

Mit der heutigen Performance möchte ich darstellen, dass das individuelle Suchen einer/s Künstlers/Künstlerin essenziell wichtig sein kann. Ob es das Suchen nach sich selbst ist, oder das Suchen nach einem persönlichen neuen Stil, ist sekundär wichtig. „Jeder Mensch ein Künstler“ (Joseph Beuys), allzeit und immer.

„… musica ricercata: Über das Suchen und Finden“.
Am Beispiel von Musik.